Anti-Aging und Recycling, wie gehört das zusammen?

Anti-Aging und Recycling bringt man im ersten Moment nicht unbedingt miteinander in Verbindung. Schauen wir genauer hin, hat beides sehr wohl miteinander zu tun. Bringen sie ihre „Zell-Recycling-Anlage“ in Topform!

Stellen sie sich jetzt bitte einmal folgendes Szenario vor:

Sie hören auf ihren täglichen Abfall in Restmüll, Biomüll, Altpapier, Altglas und grünen Punkt zu trennen. Die Müllabfuhr holt den ganzen Abfall einen Monat lang nicht ab. Können sie sich vorstellen wie es dann in unseren Städten und Straßen aussehen und wie es riechen würde? Allein der Gedanken verdirbt mir die Lust auf eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wein in einem Straßenlokal.

Für uns ist es das Normalste der Welt, dass unser Abfall abgeholt und wieder verwertet wird. Genau das macht unser Körper auch. Wir haben praktisch eine eigene Müllabfuhr mit einer eigenen Recyclinganlage. Bei unserem Körper heißt dieser Aufräummechanismus „Autophagie“. Dieser Prozess der Autophagie hält unsere Zellen fit und schützt uns vor vielen Krankheiten.

Wie bei so vielen Dingen, mit zunehmendem Alter gerät dieser Aufräummechanismus=Autophagie ins Stocken. Sie lässt sich jedoch mit der körpereigenen Substanz „Spermidin“ wieder in Schwung bringen.

Wie bringe ich meine Zell-Recycling-Anlage in Topform?

Ja, der Ein oder Andere wird bei Namen „Spermidin“ vielleicht ins Schmunzeln kommen :-). Spermidin ist eine körpereigene, natürliche Substanz und wurde erstmals 1870 von Philipp Schreiner in der männlichen Samenflüssigkeit entdeckt. Dies gab der Substanz ihren Namen. Inzwischen ist bekannt, dass Spermidin in allen Körperzellen existiert und bestimmte Darmbakterien in der Lage sind, diesen Stoff zu bilden. Dabei wird der Hauptanteil über die Nahrung aufgenommen . In größeren Mengen kommt Spermidin in Weizenkeimen, Käse, Sojaprodukten und Hülsenfrüchten vor.

Sein „Anti-Aging“-Potenzial, sowie die gesundheitsfördernde Wirkung hatten 2009 die Grazer Forscher Frank Madeo und Tobias Eisenberg entdeckt. Im Zuge dieses „Recyclings“ werden fehlerhafte oder unbrauchbare Zellbestandteile abgebaut und wiederverwertet, was uns und unsere Zellen länger fit hält. Diese Erkenntnis hat ein neues Forschungsfeld hervorgerufen: Mittlerweile arbeiten über 100 Labore weltweit an unterschiedlichen „Anti-Aging“-Aspekten der Spermidinersatzgaben.

Was wurde bisher herausgefunden?

Ergebnis eines Forschungsprojektes der Uni Graz:

https://www.laborpraxis.vogel.de/was-weizenkeime-gegen-gedaechtnisschwaeche-im-alter-bieten-a-1015351/

Studienteilnehmende, die 1995 mehr Spermidin aufgenommen hatten, zeigten über die folgenden fünf Jahre deutlich weniger Einbußen bei ihrer geistigen Wahrnehmung als Studienteilnehmer ohne entsprechende zusätzliche Spermidingaben.

Ergebnisse einer Studie der MHH (Medizinische Hochschule Hannover) an Mäusen:

https://www.mhh.de/presse-news/anti-aging-spermidin-mindert-haarausfall-und-schuetzt-das-herz

Nach 6-monatiger Spermidingabe über das Trinkwasser ließen sich deutliche Anti-Aging-Effekte nachweisen:

  • weniger Nieren- und Leberschäden
  • leistungssteigernde Glukoseversorgung im Gehirn
  • geringerer altersbedingter Haarverlust
  • herzschützender Effekt durch Spermidin
  • verminderte Telomerverkürzung* im Herzgebewebe

*Was sind Telomere?

Telomere schützen die Enden der Chromosomen in unseren Körperzellen vor dem Abbau. Chromosomen sind Träger unserer genetischen Information. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich ihre Enden ein Stück. Bei sich nicht mehr teilenden Zellen – wie hier etwa den Herzmuskelzellen – werden die Telomere weiter verkürzt. Unterhalb einer kritischen Länge der Telomere setzt der sogenannte programmierte Zelltod ein. Die Telomere waren bei den Mäusen, die eine zusätzliche Spermidingabe erhalten haben ähnlich lang , wie bei jungen Tieren. Da die Alterungsprozesse in den Zellen von Mäusen ähnlich wie in unseren Körperzellen ablaufen, könnte eine Spermidin-Zufuhr als Nahrungsergänzung auch beim Menschen vor vielen altersbedingten Krankheiten schützen.

Diese Ergebnisse lassen mich hoffen, dass ein Altwerden in geistiger und körperlicher Fitness möglich ist. Was gibt es besseres als mit 70, 80 oder 90 Jahren ein gesundes, aktives, kreatives und selbst bestimmtes Leben zu führen? Sollte ich dann auch noch gut aussehen – was will ich mehr?

Speziell zu dem Thema „Spermidin als Gesundheitsvorsorge“ gibt es ein kostenfreies Webinar am:

Mittwoch, 18.08. von 19.00 – 19.45 Uhr.

Meine Kollegin Dipl. Biologin Heike Heitmann vermittelt wissenschaftliche Informationen auf spritzige, interessante und verständliche Weise. Schreiben sie mir eine kurze Nachricht, wenn sie ihre „Zell-Recycling-Anlage“ in Topform bringen möchten. Gern schicke ich ihnen den entsprechenden ZOOM Link zu.

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